1. |
|
|||
Hoi Joi!
So geh‘n wir in die Wälder,
ins Tannenwipfelgrün.
Das Unterholz umgarnt das Ich,
gefallen in Dunkelheit.
Wir sind Geister!
Auf Ewig und Immerdar!
Rauf, voran!
Entgegen dem Niedergang.
Nun wird es dunkel.
Die Zähren versenken das Land,
wo der Älte Harm längst vergessen.
So wird es dunkel - in der Welt.
Wir sind der Heimatspuk!
Und wir sind die Düsternis.
Wir sind das Blut in den Aschen,
denn wir, ja wir sind Geister.
Auf Ewig und Immerdar!
|
||||
2. |
Die alte Straße
04:44
|
|
||
Die alte Straße menschenleer,
schleicht müde durch die Fichten.
Die Bäume schwanken hin und her
und raunen Waldgeschichten.
Die Meise piept, es klopft der Specht,
die Finken lustig schlagen,
im Schatten liegt der Köhlerknecht
und träumt von alten Tagen.
Es zieht heran ein brausend Sturm,
ein rasselnd Ungeheuer.
Der schwarze Turm ist gehüllt
in schwelend Qualm und Feuer.
Kein lockend‘ Schild im stillen Tann,
kein Krug umkränzt von Reben.
Die alte Straße selber kann,
nicht sterben und nicht leben.
Tief erschallts im Tannenwalde,
des Holles Scharr und Leite.
Nebelverschlungen liegt sie dort,
die verträumte alte Heide.
In der Ferne tönt es froh,
es scheint die alte Weise,
gleicht einem Bilde - licht und bunt.
|
||||
3. |
Teufelsberg
04:30
|
|
||
Auf ihr Heiden! Auf ihr Sünder!
Wollt zum Tod ihr wandeln?
Es lacht der Pan, der Wald im Wahn!
Hier am heil‘gen grünen Ort!
„Kommt heran ihr guten Leut‘, denn wir opfern heut‘!“
Flamme lodert durch den Rauch, genährt mit altem Hauch:
Vater und Mutter zu loben - Hinauf! Hinauf! Nach oben!
Flamme lodert durch den Rauch, begeht den alten Brauch.
Vater und Mutter dort oben, so werden die Herzen gehoben.
Oben flammt und saust das Böse,
hört das entsetzliche Getöse!
„Hilf! Ach Hilf! Oh Kriegsgeselle...
nun kommt die ganze Hölle!“
Seht die verhexten Leiber, Teufel- und Dämonentreiber!
Durch und durch in Flammen stehen, über Mark und Lande weh‘n.
Menschenwölf‘ und Drachenweiber - Teufel- und Dämonentreiber!
Die im Flug vorüber ziehen, lasst uns alle flieh‘n!
Seht die verhexten Leiber, Teufel- und Dämonentreiber!
Flamme reinigt sich vom Rauch,
so feiern wir den alten Brauch.
Sie reinigt unser‘n Glauben,
unser Licht kann man nicht rauben!
|
||||
4. |
Hullefraansnacht
04:30
|
|
||
Klirre, klirre, Wind, so klirre - vom Simmersberg spukts herre!
Klirre, klirre, Wind, so klirre - die Nacht kummt drunt ins Tale!
Drunt im Walddorf Schnett - die Hullefraan sans erweckt
Drunt im Walddorf Schnett - die Hullefraan sans net nett!
In Schnett, Schnett, Schnett, Schnett, Schnett - ist Hullefraansnacht!
Eins Zwei Drei - Gesundes Neues Jahr!
Die Ströherne kimmt zum nunt - die gute Frau.
Sie bringt G‘recht un‘ bringt geschwind - du gutes Weib.
In Schnett, Schnett, Schnett, Schnett, Schnett - ist Hullefraansnacht!
Eins, Zwei, Drei - Gesundes Neues Jahr!
Die Wilde kummt mit Gertenhieb und Ruß‘n Schlund.
Die Wilde kummt mit Gertenhieb und Ruß‘n Strumpf.
Du beeses Weib nun trink den Schnapsla endlich leer.
Du beeses Weib nun heb den Schnapsla endlich leer!
In Schnett, Schnett, Schnett, Schnett, Schnett - ist Hullefraansnacht!
Eins, Zwei, Drei - Gesundes Neues Jahr!
Ruß beschmiert un‘ Gertenhieb!
Die Ströherne kummt, die Wilde kummt, die Hullefraan ziehns ums Ack‘.
Im Walddorf Schnett, der Nachtwind klirrt, klirrt, klirret drunt im Tal.
Der Simmersberg raunt, er raunt so tief.
Eins, Zwei, Drei - der Simmersberg raunts in Hullefraans Nacht.
Die Hullefraan raunen im Eck - die Hullefraans raunt, raunt, raunt.
Im Walddorf Eck - die Hullefraan sans erweckt.
Hoi Joi.
|
||||
5. |
Blutnelke
06:13
|
|
||
Auferstanden ist er, welcher lange schlief.
Auferstanden unten aus dem Gewölbe tief.
In der Dämmrung steht er, groß und unerkannt, und den Mond zerdrückt er mit der schwarzen Hand. Frost und Schatten einer fremden Dunkelheit. Es wird still.
Und keiner weiß... das Blut ist Geist.
Auf den Bergen hebt er schon zu tanzen an.
In Blut und Dunkelheit...
Und er schreit: Ihr Krieger rauf und voran!
Mit Blut und Dunkelheit...
Einem Turm gleich tritt er aus die letzte Glut
denn Glut ist Geist
Wo der Tag flieht, sind die Ströme schon voll Blut
in tiefster Dunkelheit...
Zahllos sind die Leichen schon in Erden gestreckt.
Wo die Blutnelke wächst.
Von des Todes starken Vögeln weiß bedeckt - die Geister der Stadt.
In der Nacht jagt er das Feuer querfeldein - hinein, hinein!
Aus dem Dunkel springt der Nächte flammend Schein.
Sind die finstren Ebnen flackernd überstreut, fegt er in die Feuerhaufen, daß die Flamme weiter streut.
Und die Flammen fressen brennend Wald um Wald,
und doch werden die Herzen bitterkalt.
Seine Stange haut er wie ein Köhlerknecht in die Bäume,
daß das Feuer brause recht.
Eine große Stadt versank, lautlos in des Abgrunds Bauch.
Ich bin der, der im wilden Himmel die Fackel dreimal dreht.
Weißt du wer ich bin? Ich sags dir:
Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft. ... Ich bin der Geist, der stets verneint! Und das mit Recht; denn alles, was entsteht, ist wert, daß es zugrunde geht;
Wenn der Wind durch deine Haare rinnt,
in Blut und Dunkelheit...
Und dein Lied aus der Ferne klingt,
aus Blut und Dunkelheit...
Dann reißt die Erde noch zweimal auf,
in tiefster Dunkelheit...
Und der Quell nimmt seinen Lauf,
aus tiefster Dunkelheit...
Nun nimm das Wasser aus meiner Hand und trink!
Und zieh hinfort in trautes Heimatland...
in die Dunkelheit!
Dort in der Erde schaffst du frei,
in tiefster Dunkelheit...
Gold, Silber, Kupfer, Zinn und Blei,
Glück Auf, Glück Auf, Glück Auf!
Doch alles was dir bleibt allein,
in Blut und Dunkelheit - ist dein welkes Gebein.
|
||||
6. |
Der Köhlerknecht
03:41
|
|
||
Aus der Fichten dichter Mitte feuerroter Schimmer dringt.
Vor dem Meiler, in der Hütte, steht der Köhlerknecht und singt:
Baum zu Baum - ist Feuers Zaum.
Erd‘ zu Erd‘ - decken mir des Glutes Herd.
Glut zu Glut - da kocht mein Blut.
Aus dem dunklen Feuersud - schöpfe ich das schwarze Gut.
Bei Feuers hellem Licht - Rot und Schwarz mein Angesicht.
Und je mehr den Brand ich schür‘ - stets die Glut noch größer wird!
|
||||
7. |
Nordwaldrauch
06:57
|
|
||
Atme ein des Nordwalds Rauche, daß er neues Leben in dich hauche.
Durch der Wälder holde Wipfel - hinauf zu weit entferntem Gipfel.
Entfacht mystisch Geisterbann, vergess‘nen Zauber aus altem Tann.
Hoch und höher auf Felsgesteine, hoch hinauf ins Ewig-Eine!
Erhebt euch aus Traumversunkenheit
und atmet ein den Hauch der Ewigkeit.
Gütig alter Weltengeist, nimm von uns den Staub der Zeit.
So steh‘ nun auf oh Menschenkind und weh‘ hinfort im Weltenwind.
Die Himmel sind entzündet, der Wald mehr um mehr!
Zu flammend‘ Feuerluft - des Sonnenglutes Meer!
Durch den Nordwald will ich steigen. Fort vom Weltenwahn!
Bis hinauf ins große Schweigen - erdengläubig himmelan!
So stößt ein Sturm ums Stille Haus. Sause, Sause, Sauseschreck!
Und treibt die Schattenträume aus.
Zu der Nähe drängt die Ferne. Das Leben klirrt und keift.
Die Erde wird zum Sterne - bewahrt ist nun uralter Geist.
Ohne Anfang kein Ende! Jeder Schritt ist Weltenwende.
Wandelnd im wirren Wahn - gefangen in mystisch Geisterbann.
Wach auf, Oh Erdenwand‘rer - Wach auf, du ewig Andrer.
Wenn auch alles zerbricht, wird es dennnoch zu Licht
und du wirst nun brennen, deinen Geist bekennen.
Tiefer, tiefer, tiefer hinein nach innen, schrei ich,
durch dichte Stimmen längst verhallte Klagen,
schrei ich weiter - in die Irre! Ins Weltendunkel!
Durch den Nordwaldrauche, bricht der Mutter alter Glaube.
Denn der Geist kennt keinen Tod.
|
||||
8. |
Heilstatt
07:02
|
|
||
In der Finsternis des alten Spitals verrecken menschliche Ruinen.
Hier wird gestorben... und ein jedes Bett ist ein tief verschneiter Garten...
Wohl an denn, liebe Welt - Adé, Adé!
Schnee und Regen peitschen mir ins Gesicht - immerzu und immerdar - ohne Rast und ohne Ruh! Ich stehe hier auf dem Stein der Steine - Gespenster fressen meine Gebeine!
Verbrannt sind Haus und Hof - doch meine Heilstatt lebe hoch!
Kommt heran ihr Toten und sauft die Welt mir leer! Ihr seid meine letzte Wehr!
Halden von Schiefer - wie Nester an Hängen - versunkene Wege - wie Träume am Berg.
Ihr seid nicht Fleisch und seid nicht Erd‘, die Nacht nimmt den Farben ihren Wert.
Schwarz liegt Feld und Korn - unter schwarzen Himmeln von Metall.
Einen Abend noch dann müsst ihr ziehn‘ - euer Leben fordert mein Vergehen.
Die ihr hinter Mauern haust - hinter dumpfem, kaltem Stein.
Eng in Höfen, tief in Kellern - fristet euer Schattendasein.
Ihr Quellen aus Fleisch und Blut - leuchtet durch finst‘re Nacht.
Hervor! Heran! Hinein in die Heilstatt!
Wie ist die wilde Welt mir Leid mit ihrem Hass und Harme!
Ich flüchte, flüchte aus der Zeit!
Holz, Holz spinne! Holz, Holz und Korn!
Nacht verinne! Bis das Licht ist neu gebor‘n.
Das Rad gebrochen! Die Finsternis herbeigekrochen.
So tanzen, so tanzen, so tanzen wir - mit der Nacht einher.
Wir ziehen das Licht - aus den schwarzen Wassern.
Wir heben die Nacht - aus den weißen Feuern.
Leuchte in finst‘rer Nacht, mein Wald, so geh nicht fort!
Denn längst bist du meiner Asche Hort.
Wir sind die Nachtgestalten, die auf einer Lichtung tanzen.
So gebt uns Speis und Trank, für den letzten Weg in die Heilstatt.
|
||||
9. |
Unterhulz Zoubar
07:13
|
|
||
Über Wald und Berge fauchts - Nebelgeist und Sturmesbraut.
Winter spukt und Winter fällt - tief verschneit die ganze Welt.
Unterhulz Zoubar - Wyntarspuk und Runenzauber.
Ruhig steht nun das Spinnenrad - wartend auf die neue Tat.
Er sah kein Licht, er sah kein Laut - nur der Toten blasse Haut.
Unterhulz Zoubar - Winterspuk und Runenzauber.
Nächte ohne Zeit und Raum - Schnee treibt uralten Traum.
Dunkel nährt die Wintergeister - Ruprecht ist ihr holder Meister.
Unterhulz und Winterschauder - entfesselt ist der Winterzauber.
Unterhulz und Rauhnachtszauber - entfesselt ist der Runenzauber.
Wir Walden, Wintern, Dunkeln nun - wies die alten Druden tun.
Aus des Waldes Ruhe klingts - des alten Mannes Scherenkind.
Zerschnitten ist das alte Reff - klirre, klirre, Sauseschreck.
Amselmann, Amselmann - vor dir greift der Winter an.
Unterhulz Zoubar - Winterspuk und Runenzauber.
Und die Nacht legt sich herab - dort wo der Eisenwalde wacht,
dort brennen die Schmieden - und Funkengaben fliegen.
Entfachen das Feuer der Kreation - Gebären den Mondensohn.
Wir hüten das Licht - Wir hüten die Dunkelheit.
Wir entfesseln die heilige Feuerluft - die heil‘ge Feuerluft.
Secret Ambrosian Fire - über uns und alle.
Raune, raune Raunebraune - im Dunkeln schwelt die Nebelraune.
Im Zwischenlicht die Funzel brennt - gefangen ist das Element.
Auf dem Kaosthrone sitzt - der Mondin weißes Angesicht.
Die Hörselberge stehen schwarz - aus den Bäumen fließt das Harz.
Lebenssaft aus blut‘gem Tann - Feuer feuert Menschen an.
Holle trägt ihr Zweigesicht - in den Höhen tobt das Weltgericht.
Das Wilde Heer ist nun entfacht - raunen tut‘s die ganze Nacht.
Über Stock und über Stein - kehre, kehre, kehre Heim!
Unterhulz Zoubar - Winterspuk und Runenzauber.
|
||||
10. |
|
|||
Instrumental
|
MOSAIC Gotha, Germany
~~~~~~~~~~~~~~~
SUPREME THURINGIAN
FOLKLORE
~~~~~~~~~~~~~~~
TRADITIONS.
LEGENDS.
MYSTICISM.
~~~~~~~~~~~~~~~
Streaming and Download help
MOSAIC recommends:
If you like MOSAIC, you may also like:
Bandcamp Daily your guide to the world of Bandcamp